GRUNDLAGEN

 

DAS INNERE GLEICHGEWICHT

 

 Nach Dr. Edward Bach gibt es Blockaden und Potenziale. Eines dieser Potenziale ist der Cerato – die Nr. 5 im Bach-System.

 

 Der Cerato dient der Meinungsfindung. Er trägt dazu bei, ein gesundes Identitätsbewusstsein zu bilden. Das Wahrnehmen der eigenen Identität – des ICH-Bewusstseins – ist unabdingbar wichtig für ein selbsterkennendes und selbstbestimmtes Leben. Ein gesundes Identitätsbewusstsein ist notwendig, um Entscheidungen im Leben zu treffen.

 

 Leider werden sehr häufig bereits im Kindesalter zu viele gut gemeinte Korrekturen an den Kindern vorgenommen, welche das Gleichgewicht des Cerato stören und somit für die Entstehung einer Desorientierung verantwortlich sind. Diese Desorientierung bildet die Grundlage für emotionale Verstörungen und daher auch für alle Krankheiten – physische und auch psychische.

 

 Was ist zu beachten:

 

 FUNKTION DES CERATO

 

Den Cerato nehmen wir im inneren Bauchbereich wahr als innere Stimme, als Eingebung, als „Bauchgefühl“ usw.

 Bei Entscheidungen wägt unsere Inneres automatisch ab zwischen…

 

… JA oder NEIN?

… RICHTIG oder FALSCH?

… WAHR oder UNWAHR?

… STIMMIG oder UNSTIMMIG? 

Usw.

 

Durch dieses Abwägen kommen wir zu einer inneren Sichtweise. Diese ist sehr subjektiv, betrifft nur uns selbst. Wir bilden uns also durch das Abwägen eine eigene, innere Meinung. Aus dieser Meinung heraus werden Pläne gemacht, Motivationsgedanken aktiviert und Entscheidungen für Handlungen getroffen. Darf der Lebensfluss in dieser Form gelebt werden, ist der Mensch emotional im Gleichgewicht – er handelt in Selbsterkennung & Selbstbestimmung nach eigenem Ermessen.

 

 Grundsätzlich sollte der Toleranzgrundsatz gelten:

„Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Dosis ist alles richtig“.

(Dr. Edward Bach und Regina Hildegard)

 

Die Grenzen der Erfahrungen & Handlungen liegen bei Selbst- und Fremdgefährdung, sowie Vandalismus in Bezug auf das Eigentum anderer.

 

 Wird den Kindern und jungen Menschen nach diesem Grundsatz einiges an Erfahrung zugestanden, können sie sich gut entwickeln und werden zu selbstbestimmten Menschen.

 

 DAS ABGRENZEN

Jeder Mensch hat das Recht auf einen eigenen Bereich, in dem er nach eigenem Ermessen handeln darf. Also Kinder haben das Recht auf ein eigenes Zimmer, in dem sie sich verwirklichen können. Die Eltern haben lediglich das Recht einzugreifen, wenn es um oben genannte Grenzen der Erfahrung geht. Z.B. Wenn sich Speisereste im Zimmer befinden, die Schimmel bilden könnten, darf dazu aufgefordert werden, diese täglich in die Küche zu bringen, bzw. es darf bei Nichteinhaltung der Regel das Zimmer betreten werden, um die Speisereste zu holen.

 

Sofern das Kind ein Recht auf einen eigenen Bereich hat, kann es die Regeln im allgemeinen Bereich oder im Bereich der Eltern eher akzeptieren. Z.B. Wenn die Unordnung und das Chaos im Zimmer des Kindes sein darf und akzeptiert wird, kann es die Ordnung im allgemeinen Bereich eher akzeptieren und kann aufgefordert werden, die persönlichen Gegenstände immer wieder ins eigene Zimmer zu bringen – damit werden die Bedürfnisse beider gedeckt.

 

Das Bedürfnis der Eltern nach Ordnung wird respektiert – das Bedürfnis des Kindes nach Unordnung wird respektiert. Nach dem Toleranzgrundsatz  jeweils am richtigen Ort: Im allgemeinen Bereich hat Ordnung zu herrschen nach den Regeln der Eltern – im persönlichen Bereich des Kindes (im Zimmer) darf das Chaos sein.

 

Somit lernen Kinder die Grenzen der Anderen zu wahren und die Dosis des Chaos wird in angemessenem Rahmen auf das Kinderzimmer reduziert.

 

Der Vorteil dieses halbautoritären Erziehungsstils ist: Das Kind kann seine Grenzerfahrungen in Bezug auf sein Chaos im eigenen Bereich ungehindert ausleben. Im späteren Leben wird es fähig sein, zwischen Dein und Mein zu unterscheiden, sowie sich auch tolerant gegenüber den Bedürfnissen anderer verhalten. Es wird Konflikte immer durch einen Konsens lösen.

 

 

DIE DESORIENTIERUNGEN

 

Es läuft eher selten wirklich optimal in der Entwicklung einer Persönlichkeit, weil wir alle Menschen sind und Fehler machen.

 

Im Idealfall darf ein Mensch seine selbständig geplanten Handlungen setzen, um ERFAHRUNGEN zu machen. In der Realität wird das oft von klein auf verhindert. Die Eltern oder Betreuer möchten uns gerne vor „Fehlern“ und „Negativen Erfahrungen“ schützen. Daher werden viele der notwendigen Handlungen unterbunden.

 

Bereits sehr junge Menschen oder kleine Kinder bekommen zu viele „NEIN“ in Bezug auf

… ihre physische Erscheinung (Kleidungsstil, Essgewohnheiten, Schminke, Reinlichkeit usw.)

… ihre Gedanken (z.B. „Bitte bleib mit deinen Vorstellungen und Plänen etwas mehr in der Wirklichkeit“) 

… ihre Gefühle (z.B. „Bitte mach doch nicht aus jeder Kleinigkeit so ein großes Thema“)

 

Im schlimmsten Fall werden sogar Erfahrungen und Erinnerungen der Menschen verneint (z.B. „Mit der Diagnose Schizophrenie phantasiert man sich so einiges zusammen“ oder „ich glaube dir nicht, dass du bei deiner Freundin/dem Freund warst. Ich denke, du warst bei einem Jungen/einem Mädchen“ oder „du hast bestimmt geraucht und Drogen konsumiert“  uvm.)

 

Dieses Verhalten gegenüber einem anderen Menschen ist eine Form der psychischen Gewalt und hat die Bezeichnung „Gaslighting“. (Auf Wikipedia wird „Gaslighting“ sehr gut erklärt). Gaslighting führt zu emotionalem Stress und kann Entwicklungstraumata auslösen – bei dauerhafter emotionaler „Misshandlung“ durch Gaslighting gilpfelt die Belastung in einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Im Grunde ist beinahe jeder Mensch im Laufe seines Lebens traumatisierenden Handlungen ausgesetzt.

 

In schweren Fällen wäre eine klientenzentrierte Therapie oder psychologische Beratung durch Lebens- und Sozialberater sehr sinnvoll.

 

 In jedem Fall  ist die ergänzende Selbsthilfe-Anwendung der Seashell-Basis-Formel sinnvoll:

 

ZURÜCKNEHMEN – ZUHÖREN

FRAGEN – FÖRDERN

 

ZURÜCKNEHMEN mit blockiertem Verhalten: Mit Kritik & Entwertung (zu viele „FALSCH“ oder „NEIN“ in Bezug auf die Entscheidungen der Anderen), mit Zorn & Vernichtung (Anfauchen, Anschreien, psychische und physische Gewalt, Aufdrängen von schädigenden Medikamenten), mit Reizbarkeit & Ungeduld (vorantreiben von Entwicklungen oder Entscheidungen, Zeitdruck machen), mit Dominanz & Macht (Aufdrängen von Sichtweisen oder Meinungen, Überreden zu Handlungen) – sowie mit allen anderen Blockaden nach Dr. Edward Bach. Das Zurücknehmen fordert Selbstdisziplin. HINWEIS: Selbstdisziplin lässt sich ganz leicht im Hildegard-Fasten erlernen - eine Fastenform der Hildegard von Bingen. Dazu finden Sie nähere Informationen im Internet oder unter dem Unterpunkt "Ein Buch ermöglicht Wandlung".

 

ZUHÖREN mit dem Herzen und aktives Zuhören. Aktives Zuhören bedeutet, ich fasse das Gehörte mit eigenen Worten zusammen um sicher zu stellen, dass sich mein Gegenüber und ich richtig verstehen.

 

FRAGEN stellen, welche das Verstehen fördern (nach Rosenberg: vor allem die Frage nach dem Bedürfnis: „Was brauchst du jetzt von mir? Was kann ich jetzt konkret tun?“)

 

FÖRDERN dieses Verstehens und der gemeinsamen Nenner

 

Dieses Schreiben soll einen kleinen Überblick geben. Nähere Informationen können jederzeit auf der Webseite „Regina Hildegard“ unter den Punkten „Gruppen & Workshops – Workshop – Unterlagen Führerschein Teil 1+2“ sowie unter „Narzissmus“ eingesehen werden.

 

 Herzlichst, Regina Hildegard

  

2018

 

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